Da die meisten Projekte erst am 14. Januar wieder oeffnen, hatten wir noch eine Woche "Ferien". So gingen wir am letzten Montag spontan ins Reisebuero und buchten einen Trip in den Norden. Mit dem Nachtbus ging es ca. 12 Stunden nach El Remate, am Lago Peten Itza. Unterwegs in einer Polizeikontrolle wollten die Herren unsere Ausweise sehen, wir hatten aber aus diebstahl-technischen Gruenden keine dabei. So mussten wir fuer kurze Zeit den Bus verlassen, in die grimmigen und enttaeuschten Gesichter der Polizisten schauen, und konnten danach als getadelte "Senspapier" wieder Platz nehmen.
Ein Junge fischte sein Nachtessen aus dem See!! Dazu gab es noch Wasserschnecken!
Am Mittwoch Morgen um 04.00 Uhr fuhren wir per Bus nach Tikal, eine alte Maya-Staette inmitten des Regenwaldes. Es waere eigentlich eine "Sunrise-Tour" gewesen, wir haetten aber auch ausschlafen koennen, da es Nebel hatte. Es war sehr eindruecklich, alle Zootiere mal in der Natur zu sehen. Bruellaffen, Tukane, Nasenbaeren, Papageien, Spinnen.... auch mit der Mimose, eine lustige Pflanze, die sich bei jeder Beruehrung sofort verschliesst, konnten wir ein wenig spielen. (Es gibt sie wirklich, man sagt das nicht nur zu den Kindern!!) Nach Einbruch der Dunkelheit erschienen auf den Feldern die laengst totgeglaubten Gluehwuermchen, sie funkeln mit Ihrer Laterne, um sich paaren zu koennen. Dies scheint sogar zu funktionieren, da hunderte von diesen umherschwirrten.
Ein Nasenbaer hoch in den Baeumen
Wir wollten noch nach Coban. Mit den Bussen ist das aber so eine Sache. Wir wollten wieder einen direkten, bequemen Bus von Flores nach Coban, buchten ihn und freuten uns auf eine kurze, angenehme Reise. Der Bus entpuppte sich bei der ueber einstuendig verspaeteter Ankunft als Chicken-Bus (Camioneta), der an jeder Ecke anhaelt, wo gerade jemand einsteigen will. So wurden die 230 Kilometer zu einer sieben stuendigen Tortur, ( Durchschnittsgeschwindigkeit: ca.33 km\h) dessen Auswirkungen noch heute in den Gesaessknochen spuerbar sind. (Trotzdem: Gott sei Dank hatten wir Sitzplaetze!!)
Ein Tuk-Tuk in der farbigen Innenstadt von Flores
Die Lust auf ein Fondue verflog schlagartig, als wir diese Fertigmischung sahen!!
(Siehe Verpackung: de queso suizo, Schweizerkaese!!)
In der Naehe von Coban gibt es beruehmte Wasserbecken, Semuc Champey und eine beinahe 100km lange und veraestelte Tropfstein-Hoehle, die Lanquin-crutas. Wir hatten einen 100% Adventure-Day, da wir nur zu sechst waren ging unser Guide an die Grenzen, wobei er sich selbst wohl auch ein wenig ueberschaetzte. Die Wasserbecken sind vom Hauptfluss unterspuehlt, am Ende der Becken mussten wir 7m in die Tiefe springen, kraxelten im unterirdischen Tunnel flussaufwaerts, neben der tosenden Flut auf glitschigen Steinen..... Danach per Seil und Strickleiter wieder nach oben. Im Zweiten Teil war der Besuch der Hoehlen, die ersten 400m waren beleuchtet, danach ging es mit Taschenlampen weiter. In den Hoehlen gibt es hunderte von Fledermaeusen, die machen haufenweise Scheisse, ueber die wir dann auch gehen mussten. Es war eklig, aber doch noch interessant und gefaehrlich. Der Guide war mehr Animator als Fuehrer, aber es ging alles glimpflich vorueber, gracias a dios!!!
Die Sinterrassen von Semuc Champey
Las Crutas de Lanquin, ein 100km weites Hoehlensystem
Gesundheitlich gesehen sind wir ein wenig angeschlagen, und schieben uns den "Grippe-Chaeber" hin und her, haengt vermutlich mit dem stressigen Programm zusammen. Aber sonst lassen wir's uns gutgehen, und schauen aufeinander. Wir hoffen fuer euch alle, das Ihr auch ab und zu relaxen koennt!!