Freitag, 23. Mai 2008

El Valle und Panama City

Beach in Santa Catalina, Panama

Unser letzter Eintrag endete von Boquete, dem kuehlen Dorf im Hochland von Panama. Wir beschlossen, in St. Catalina noch einmal zu Tauchen, einmal auf der Pazifikseite. Wir gingen per Boot zur nahegelegenen Insel Coiba, wunderschoenes, glasklares Wasser.Die Unterwasserwelt war auch total anders, so sahen wir auch einmal Haifische, (aber nur 2m klein), viele Lobbster, Seesterne und Schildkroeten, und wie immer einen Haufen von farbigen Fischen.
Eine Bucht auf der Insel Coiba

Diese Bilder habe ich von der Homepage des Tauchcenters kopiert, aber wir sahen diese Tiere tatsaechlich

Santa Catalina war ‚in the middle of nowhere’, man kann dort eigentlich nur tauchen und surfen. Im kleinen Dorf gibt es kein Internet, etwa 3 Restaurant und einige Hotels. Die Dorfbevoelkerung unterhielt uns jedoch am Pfingstmontag mit einer Asterix & Obelix tauglichen Massenschlaegerei, die durch einen angetrunkenen Mann mit einem Ueberraschungsangriff mit dem Barhocker auf den Hinterkopf eines verfeindeten Familienmitgliedes angezettelt wurde, und kurz darauf Gross und Klein inklusive Lokalpolizei am raufen war.

Strand auf unserem Tauchtripp auf Coiba

Danach wurden wir von der Tauchlehrerin und Ihrem Mann nach Santiago chauffiert, dazu kam es, weil ich mit der Kreditkarte die Rechnung fuer das Tauchen begleichen wollte. Um das Satelliten-Netz anzuzapfen, muessen sie immer mit dem Auto auf einen Huegel fahren, und erst dann ist eine Buchung moeglich. Bei uns hat es aber nicht funktioniert (kein Empfang), und so begleiteten sie 2,5 Stunden zur Bank, wo wir dann das Geld abhoben, und die Rechnung beglichen. Unterwegs kam noch ein Huhn unter die Raeder, das irgendwie planlos auf der Strasse umherirrte.


Von Santiago ging es dann nur noch 1,5 Stunden, um nach El Valle zu kommen, ein Dorf inmitten eines erloschenen Vulkanes. Wir uebernachteten hier 2 Naechte und besuchten einen Zoo, der uns aber nicht sehr gefallen hat. Die artgerechte Tierhaltung scheint hier ein Fremdwort zu sein, so sind Hasen in Gitterkaefigen untergebracht, (auch der Boden ist ein Drahtgitter) die Pfoten am bluten, Voegel koennen z.T. Ihre Fluegel gar nicht oeffnen, weil der Kaefig zu eng ist. Aber wir sahen auch viele verschiedene Tiere, die wir noch nie gesehen haben, z.B. der Goldfrosch.

Goldfrosch Rana Dorada




Nicht Artgerechte Tierhaltung: Rechts vom Hasen sind seine Jungen, in Zeitungspapier eingewickelt

Gegenseitiges beschnuppern mit einem Tapir



Unser Vorbild: Das Faultier

Panama City, Casco Viejo

Nun ging es nach Panama-City, New York von Zentralamerika und Tor zum Panama-Kanal. Zuerst liessen wir uns im alten, Kolonialstil gebauten Casco Viejo auf, das vorallem zur Zeit des Kanalbaus von den Ingenieuren und diversen Verwaltern bewohnt war.

Einige Gebaeude und ein paar Schiffchen in Casco Viejo



Das Viertel von einem Aussichtshuegel


Blick von der Altstadt zur Skyline von Panama City

Panama-Kanal Am naechsten Tag mussten wir frueh aufstehen, um den 07.15 Uhr Zug von Panama nach Colon zu erwischen. Die Bahnlinie wurde erst vor gut 10 Jahren wieder ins Leben gerufen, und verlaeuft mehr oder weniger parallel zum Kanal.
So bekamen wir den ersten Eindruck dieses gewaltigen, rund 80km langen Bauwerks, dass den Karibischen und den Pazifischen Ozean miteinander verbindet.

Im Panorama-Waggon nach Colon

Die Diesel-Lok der Panama Railway Company

Am Nachmittag besichtigten wir noch die Schleusen in Miraflores, wo die Schiffe auf ein hoeheres oder tieferes Niveau gesenkt, b.z.w. gehoben werden. Leider sahen wir keine wirklich grossen Schiffe. Die groesstmoeglichen Abmessungen betragen 305m Laenge und 35m Breite. Dieses Mass wird als Panamax angegeben, an das sich viele Schiffshersteller halten. Aber schon lange gibt es groessere Schiffe, deshalb wird der Kanal seit 2007 fuer rund 8 Milliarden US$ ausgebaut, um auch die Supergrossen Tanker durchzuschleusen.

  • Beim Kanalbau kamen rund 28'000 Menschen ums Leben, meistens durch Malaria und andere Tropenkrankheiten
  • Den geringsten Durchlasspreis bezahlte 1937 ein Mann, der den Kanal schwimmend durchquerte. Der Preis richtet sich immer nach dem Nutz-Volumen, so musste er fuer seinen sportlichen Koerper 37 Cent bezahlen.
  • Die grossen Schiffe bezahlen bis zu 250'000 US$ Kanalgebuehr, was aber immer noch guenstiger ist, als untenrum zu schiffen
  • Der Kanal wurde am 15.August 1914 eroeffnet, mit dem Bau wurde im Jahre 1881 begonnen.

Leider nur ein Modell, dieses Schiff waere fuer den Kanal sowieso viel zu gross


Die 2 Stufige Schleuse in Miraflores

Natuerlich waren wir auch noch in der Neustadt, die von Wolkenkratzern uebersaet ist und dem Manhatten New York gleicht. Wirklich sehr imposant, verkehrsreich und sehr laut.

Blick auf Bella Vista, die Neustadt von Panama

Diese Flagge ist riesig, kostet 25'000 $ und muss jeden Monat ausgewechselt werden. Ist so was wie das Wahrzeichen von Panama.

Hier hatten wir so richtig Heimweh: Im Rincon Suizo, bei Buenderfleisch, Raclette und Schuemli-Pfluemli
Was hier noch ausgepraegter als in Guatemala gepflegt und getunt wird, sind die Camionetas, die in allen Farben leuchten, verchromte, vierfache Auspuffrohre aufweisen und manchmal einer fahrender Disco gleichen. Die stolzen Eigentuemer setzen alles daran, das schoenste Airbrush und die groessten Kuehlerfiguren zu haben. Dieser Wettbewerb wird niemals ein Ende nehmen, ganz zur Freude der staunenden Leute, die den Camionetas schmunzelnd hinterherschauen.


Unsere Zeit in Zentalamerika ist somit abgeschlossen. Vom Samstag auf den Sonntag fuhren wir 17 Stunden Bus, zurueck nach San Jose in Costa Rica, um einen Flug nach Santa Domingo zu nehmen. Der Ticketpreis ist um 200 $ guenstiger von Costa Rica als von Panama. Am Montag trafen wir uns dann mit Judith und ihrem Freund Jonnie auf der Dominikanischen Republik, in Bavaro. Wir logieren hier im Grand Palladium Palace Resort Spa & Casino *****, all inclusive, weil Jonnie hier Recepzion-Chef ist und fuer uns etwas drehen konnte. Toent geil, oder? Nicht schlecht, nach all den teilweise schmuddligen und kleinen Hostelzimmern. Wir werden in wenigen Tagen mehr darueber berichten, weil wir zuerst nun wirklich mal diesen Luxus geniessen wollen.
Lange Wartezeit und unfreundliche, muerrische Beamte am Zoll von Costa Rica


Im Flieger nach Santa Domingo

Herzlich willkommen in der Karibik, hier der Erste Eindruck aus dem Flugzeugfenster

Noch ein paar Bilder zum Schluss, und bis zum naechsten Eintrag in wenigen Tagen
















Donnerstag, 8. Mai 2008

Von Costa Rica nach Panama

Blick durch den Nebelwald in den Nebel, erinnert uns doch an die Schweiz?

Nach unseren Abenteuern in Monteverde, Costa Rica, gingen wir mit dem Bus fuer zwei Tage nach San Jose, Hauptstadt von Costa Rica. Endlich mal wieder eine schoene, beinahe westliche Stadt, mit Park's, Museen und sogar gestressten Leuten! Per Zufall kamen wir in eine Demonstration der Feuerwehr, sie machten sich lautstark mit Sirenen und Blaulicht fuer ein neues Hydranten-Gesetz bemerkbar, das Gehaeule hallte den ganzen Morgen aus allen Vierteln der Stadt.

Die ganze linke Spur besteht nur aus Feuerwehr-Fahrzeugen, aus allen Epochen seit der Notwendigkeit, Feuer zu bekaempfen.

Im "Theatro National" , ein altes Gebaude im neoklassischen Baustil, besichtigten wir die prunkvollen Ballsaele, schauten bei Restaurateuren bei ihren filigranen Stukkaturarbeiten ueber die Schulter, und konnten sogar einer Theater-Probe beiwohnen. Einige Impressionen:


Den ganzen Tag verbrachten wir in der Metropole. Ein alter, weissbaertiger Mann erklaerte uns das Nationalspiel, das viele Leute in der Stadt spielen. Mit einem Stock muss ein Tennisball fein angespielt werden, der durch den Aufprall an drei verschiedenen "Kegeln" die daraufliegenden Schrauben herunterruetteln muss, ohne dabei den Kegel umzustossen, sofern man diesen ueberhaupt trifft. Man spielt zu zweit gegeneinander, und natuerlich mussten Jeanette und ich ein kleines "Maetschli" spielen. Die hohle Hand des alten Mannes nach unserer Partie entriss uns wieder einige "Dineros", und wir wussten mal wieder, das Freundlichkeit oftmals des Geldes Willen gepflegt wird. Aber wir hatten auf alle Faelle Spass dabei, und Spass gibt es -fuer Touristen ganz besonders- selten Gratis!



Unser geldgieriger "Freund" in Action, selbsternanter Weltmeister



Vom Parque Central aus, Blick auf ein wichtiges Gebaude, wissen aber nicht mehr, weshalb es wichtig ist.


In einem anderen Park, wo es hunderte von zutraulichen Streichel-Tauben gibt

Wie aus europaeischen Staedten bekannt, Kunst muss sein. Hier eine sexy Stripper-Kuh.

Gruss an nicht Baecker, aber Kaeser "Samuelito" Saemi V. aus W.

Von San Juan gingen wir mit dem Bus an die Karibik-Kueste, ein Surfer-Dorf Namens Puerto Viejo. Viel gespielt, einige Strandspaziergaenge und am Abend die Live Reagge-Band's in den kleinen Restaurant's und Bar's genossen. Wenn man nicht surft, gibt es hier auch nicht viel zu tun ausser wandern und "soennele". Zum Wandern war es zu heiss, zum Soennele auch, also beschlossen wir, in Panama kuehlere Gegenden zu finden.


Der Strand von Puerto Viejo, malerisch aber einfach zu heiss......

Gruener Daumen: Diese Kokosnusspalme konnte noch nicht recht Fuss fassen, also hab ich sie kurzerhand umgepflanzt.


Blattschneider-Ameisen beim Abtransport Ihres Futter's.

Die Grenze zwischen Costa Rica und Panama ist sehr rudimentaer eingerichtet: Ausreise, Bruecke ueber den Fluss, Einreise. Wie immer keine buerokratische Probleme fuer zwei serioese, ehrliche Touri's, die ohne Schmuggelware einfach nur in's naechste Land reisen wollen. Unser erstes Ziel war die Inselgruppe "Boccas del torro", wo wir uns auf Bastimientos aufhielten. Hier stehen alle Haeuser am Ufer auf Stelzen direkt ueber dem Meer, was uns wieder mal einige Mueckenstiche bescherte. Ein wenig gewohnheitsbeduerftig waren die Toiletten und alle anderen sanitaeren Anlagen, alles Abwasser und WC-Papier wird durch offene Ablaeufe direkt ins Meer gespuehlt, pfui pfui pfui!!!

Im Niemand's-Land auf der Grenze von Costa Rica nach Panama

Ein Seestern im seichten Ufergewaesser



Ein Ausflug ins Naturschutzgebiet "Red Frog"

Ansonsten war es sehr ruhig, wieder einmal nur Buecher gelesen und gefaulenzt, der Hitze sei Dank. Doch dann setzte vermutlich eine Art Sintflut ein, am naechsten Morgen goss es wie aus Kuebeln. Um nicht bei diesem Regen mit der offenen Faehre zurueckzugehen, warteten wir bis am Nachmittag, um dann ueber Almirante nach David zu kommen. Dort verbrachten wir das Wochenende, und haben noch mehr gefaulenzt. Sogar ein TV haben wir uns gemietet, weil Lesen zu anstrengend war! (Der Schweiss tropft dann auch nicht in die Buchseiten...)


Regenfaelle auf Bastimientos, Zeit zum weiterreisen....


Von David gingen wir weiter in die Berge, nach Boquete. Endlich muessen wir Nacht's mal wieder etwas anziehen und uns zudecken, auch die langen Hosen aus dem Rucksack kramen, die irgendwo in unerreichbaren Ecken geschlummert haben. Es ist kalt hier!! Endlich atmen, und wiedermal was unternehmen. Wir erkundeten einen Garten mit vielen Blumen, wanderten dem kuehlen Fluss entlang bis es nicht mehr weiterging, und angesichts der haeufig vorkommenden Schlangen eine Umkehr fuer schlaeuer hielten. War es auch.

Der Garten "Mi jardin es tu jardin" oberhalb Boquete


Eine riesige Hibiskusbluete, ganz nach Jeanette's Geschmack

Ploetzlich kein Weg mehr, nur noch Schilf und vielleicht Schlangen...


Wir haben hier in Boquete ein schweizer Paar kennengelernt, das sich hier niederliess. Peter, ein Naturfuehrer und Orchideenzuechter nahm uns auf eine siebenstuendige Bergtour mit. Durch den Nebelwald wanderten wir zum Gipfel, trotz der 100% Luftfeuchtigkeit nicht wirklich schweisstreibend, da es da oben auch recht kalt war. Der Wald steht eigentlich immer im Nebel, und es regnet auch beinahe taeglich. Die Baeume sind mit Moos und Epiphyten bewachsen, hier sind nur 10% aller Pflanzen om Boden verwurzelt, alles andere (Epiphyten) waechst auf den Baeumen, ohne sie aber direkt anzuzapfen. Dazu gehoeren auch Orchideen, wir haben Hunderte davon gesehen, aber leider bluehten nicht alle. Peter zeigte uns aber seine Sammlung am naechsten Tag bei sich zu Hause, wo wir noch mehr verschiedene Arten zu sehen bekamen.


Noch frisch und munter, morgens um 7.00Uhr vor der Bergtour

Im feuchten Nebelwald

Man sieht tausend Pflanzen, nur nicht den Baum....

Und endlich oben: (2100m.u.M) Peter, Oswaldo (Panamaner), Daniel (Bayer) und Jeanette. Kurze Zeit spaeter verflog der Nebel, und wir sahen bis aufs Meer hinunter.


Die Huette eines Mannes, der hier alleine mit seinen Tieren lebt


Einige Orchideenbilder:

Diese Bluete ist nur etwa 2,5mm gross! Die Pflanze wird in Europa zu ca. 100 Euro gehandelt


Peter in seinem Garten. Die kleinen Bueschel am Baum sind alles Orchideen.


Wir werden morgen weiter nach Sueden ziehen, versuchens nochmals am heissen Meer, evtl. noch einige Tauchgaenge, und dann weiter nach Panama City. Wir gehen nicht mehr nach Suedamerika, da wir sonst beinahe hetzen muessten. Am 19. Mai werden wir von San Jose nach Santa Domingo fliegen, und uns dort mit unserer Freundin Judith treffen, die bis jetzt unsere Wohnung in der Schweiz gehuetet hat. Aber davor gibt es sicher nochmals einen Update von uns.

Hibiskusbluete
Passionsbluete

Ein Oldtimer im Gruenen....


Gesund rauchen: Dieses Blatt wird hier von den Indianern geraucht, kein Nikotin, kein Teer. Obs wohl schmeckt?




Fuer unsere Freunde mit Aquarium: Quervergleich mit Costa Rica

Bluete einer Engelstrompete